Freitag, 31. Januar 2014

Die Galionsfigur #2

Die Stadt am Meer war rau und nahe dem Rand der Gesetzlosigkeit. Eine jener Art, in der sich die Obrigkeit im Charakter nicht weit von den untersten der Unteren unterscheidet, da die meisten  Menschen wenig über Nächstenliebe und Mitleid nachdenken. Es war in jener schlimmsten Zeit, in der der Hungersnot herrschte und abertausende vom Land in die Stadt zogen, nur um von ihrer Abscheulichkeit enttäuscht auf der Straße zu landen.
Da war ein armer Mann, der mit seiner schwangeren Frau und seinem ersten Kind durch die Straßen zog. Beide, der Mann und seine Frau hatten Angst, in der fremden Stadt, die so strenge Gesetze hatte, aber nicht zugunsten der wehrlosen, sondern der Reichen. Sie zogen bereits Stunden durch die Straßen, aber keiner war da, der ihnen geholfen hätte. Ihre kleine Tochter hatte bereits vor Stunden aufgehört zu jammern, denn sie hatte nicht mehr die Kraft dazu. Als sie schließlich verzweifelt den Hafen entlangliefen, in der Hoffnung, den Seeleuten etwas Barmherzigkeit abzugewinnen, aber jene, denen sie begegneten, waren grobe Männer, die selten an mehr als ihren nächsten Krug an Rum, Bier, Schnaps oder ähnlichem dachten.
Schließlich fanden sie ein leerstehendes Haus. Niemand befand sich darin. Im Viertel hieß es, das Haus sei verflucht und niemand wagte sich je in die Nähe des Hauses. Doch der Mann und die Frau wussten es nicht, also beschlossen sie, dort zu bleiben. Sie hatten ihren Acker verkauft und das Geld dafür längst ausgegeben um in die Stadt zu reisen, also blieb ihnen nichts als ihre Kleidung und die Kinder. Zwei hatten sie. Ihre Tochter und das Kind, das die Mutter in sich schützte. So verbrachten sie eine Nacht frierend in dem Haus.
Zunächst wurden sie nach dieser Nacht zum Klatsch des gesamten Viertels. Viele dachten, sie wären Geister, andere meinten, bald würde sie ein Unglück heimsuchen. Doch sie blieben, ohne dass etwas geschehen wäre, darum nahm man sie bald hin, so wie sie waren, auch wenn keiner von ihnen sich ihnen besonders angetan zeigte. Es war einer der weniger harten Gebiete der Stadt, in der die Menschen wenig teilten, aber dennoch nicht übereinander herfielen.
Ohne zu wissen, wie viel Glück sie hatten, dass sie dieses Haus gefunden hatten und nicht Bettler geworden waren, zogen sie in das Haus ein. Zumindest nannten sie das Gebäude Haus, auch wenn es winzig und eingeklemmt zwischen den umliegenden Häusern lag. Während die Mutter ihr Kind austrug und die Tochter begann ihre eigenen Pfade zu gehen, während der Vater Tag für Tag als Tagelöhner arbeitete, richteten ihr sich ihr neues Leben ein. Ohne zu wissen, dass nur ganz wenige dieses Schicksal gingen, ohne dass sie verhungerten, ohne dass jemand ihnen auch noch das letzte genommen hatte, was sie hatten. Jeder, der damals alt wurde, befand, besonders in jener Stadt, dass er eigentlich durch Glück und Zufall alt geworden war.


The city by the sea was harsh and near lawlessness. One of those kind, in which the the authority was in character not different from the lowest of the low class, because none of the people ever think about altruism and pity. It was in this worse time of dearth, when thousands from the country trekked to the city, only to be embarrassed by its abomination and land on the streets.
There was a poor man who walked with his pregnant wife and his first child through the streets. Both, the man and his wife were scared of the strange city, with so severe laws, but not for the helpless's sake, nut for sake of the sake of the rich. They were already walking for hours through the streets, but there was nobody, who would have helped him. Their little daughter had finished with crying already since hours, for she didn't have the strength for it anymore. When the finally walked along the harbour, hoping for mercy from the sailors, but those they met were rude men who seldom thought of more than the next jug of rum, beer, grog or similar liquors.
Finally they found an empty house. Nobody was in there. In the district they said, that the house was doomed, and nobody dared to enter the house. The poor man and his wife didn't know and decided to stay. They had sold their field and spent it already on the journey to the city, so there were only their clothes and their children left. They had two children. Their daughter and the child the mother carried. That way they spent the night freezing in the house.
Initially they became the talk of the whole district. Many thought, they were ghosts and others said, they were doomed like the house. But they stayed, without anything happening, so they people accepted them the way they were, although nobody would show up friendly to them. It was one of the less tough districts, whose inhabitants didn't share much, but still didn't attack each other.
Without knowing how much luck they had, that they had found this house and hadn't become beggars, they moved into the house. At least they called the building house, although it was tiny and clamped between the surrounding houses. While the mother carried her child and the daughter began to go her own ways, while the man worked day after day as day labourer, they turned over a new leaf. Without knowing, that only few went this merciful fate, without starving, without being taking there last belongings. Everybody who became old at that time, deemed, especially in that city, that he actually had become old because of luck and coincidence.

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