Montag, 14. April 2014

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" /"The Fault in our Stars" -John Green

Diese Rezension spoilert, da dies bei einer negativen Rezension vorkommt. Wenn ihr also entweder totaler Fan seid und keinen Verriss lesen wollt oder das Buch lesen wollt oder gerade lest, dann lest das hier einfach nicht.

This  Review is a spoiler, since this appears to be a negative Review. So if you whether are a big Fan and don't want to read a scorcher, or if you are reading the book or want to read it, just don't read this.

Ich weiß, dass es viele Krebskranke gab, die dieses Buch nicht mochten. Manche wiederum fanden es toll. Ich bin nicht krebskrank, also enthalte ich mich in dieser Frage. Ich entschuldige mich im Vorraus bei allen, die total begeistert von diesem Buch waren. Ihr dürft mich gerne schlagen und verfluchen.
Das Buch sagt, es sei keine Krebsbuch. Leider geht es um zwei krebskranke Kinder von denen eines stirbt. Auch wenn John Green es vielleicht anders sieht: Der Krebs steht immer im Mittelpunkt. Es gibt kaum eine Stelle, an der er ignoriert werden kann.

I know that there are many people having cancer, who didn't like this book. Some others liked it. I don't have cancer, so I abstain from this questions. I apologize those, who were excited of this book. You may hit me and damn me.
The book says, it's no cancer book. Unfortunately it's about to kids having cancer. Even if John Green maybe didn't want that: the cancer seems to always take center stage. There is rarel a passage at which it can be ignored.

Nehmen wir mal an, die Krebsgeschichte würde nicht existieren. Dann wären das zwei Teenager, die sich über Gott und die Welt unterhalten. Das Mädchen guckt America's Next Topmodel und der Junge spielt gerne Videospiele und guckt sich Actionfilme an. Er hat früher Basketball gespielt. Das Mädchen findet Actionfilme nicht so toll. Sie geht aber gerne mit ihrer Freundin shoppen und so. Leider sind beide, wenn man den Krebs weglässt, äußerlich sehr durchschnittlich und das macht beide nicht besonders interessant. Ich spreche solchen Leuten nicht die Intelligenz ab, aber John Green hätte sich auch in dieser Hinsicht für Hazel und Augustus etwas kreativeres überlegen können. Innerlich sind sie wirklich komplexer, aber äußerlich auf den ersten Blick wirken sie mir zu flach und klischeehaft und das stört mich Er wollte zwei Figuren schaffen, die nicht auf ihren Krebs reduziert werden wollen, aber für mich macht eigentlich nur der Krebs sie zu etwas besonderem, da ich nicht wissen kann, wie sie wären, wie die denken würden, wenn sie keinen Krebs hätten.

Let's assume, the cancer didn't exist. Then it would be two teenagers talking about all the world and his brother. The girl watches America's Next Topmodel and the boy plays video games and watches action movies. He used to play basketball. The girl doesn't like action movies. But she like to go shopping with her friend and so on. Unfortunaly both are cursorily very average and that doesn't make them very interesting. I don't deny such people intelligence, but John Green could have made up something more creative. Inside they are really more complex, but outside, at the first sight they are too plain and clichéd and that bothers me. He wanted to create to charakters, that don't want to be reduced to their cancer, but to me only the cancer makes them special, since I can't know, how they were like, how the would think, if they didn't have cancer.

Okay, sie sind nicht durchschnittlich. Sie lesen Bücher (aber ein Autor sollte davon ausgehen, dass die meisten Leute, die Bücher lesen, dass nicht gerade außergewöhnlich finden) und diskutieren. Ein paar nette Diskussionen über das Leben und die Welt, die aber leider nicht in einem größeren Zusammenhang miteinander stehen. Und ein paar, die überhaupt nichts mit großartigen Ideen zu tun haben. Ein durchgeknallter Buchautor, der sich nur betrinkt und die Welt vergisst kommt auch drin vor, aber sobald herauskommt, dass der Autor sie nicht mehr alle hat, scheint er eigentlich plötzlich total überflüssig zu sein. (erster blöder Kommentar: Was hat Haymitch in einem Krebsbuch zu suchen? Ehrlich, so kam mir Peter van Houten vor. Zweiter blöder Kommentar: Im Vergleich zu Peter van Houten ist Haymitch richtig sensibel) Ich hatte auf anregende Diskussionen zwischen Hazel, Augustus und Peter van Houten gehofft, aber irgendwie kam es nie dazu. In dieser Hinsicht hätte man den kompletten Teil, der in Amsterdam spielt, weglassen können. Man hätte auch in Indiana Hazel und Augustus miteinander glücklich werden lassen können; ich weiß aus eigener Erfahrung, dass eine weite Reise nicht unbedingt so besonders und das Wichtige ist, sondern das Gefühl des wegseins. Es gab interessante Ideen. Es gab schöne Sprüche und Zitate. Aber leider standen sie in keinem Zusammenhang, nichts, was mich auf neue Gedanken gebracht hätte, oder mich zum weiterdenken angeregt hätte. Nicht wie Sophies Welt, wo wirklich philosophiert und nicht bloß palavert wird, wie in diesem Buch. Es gibt keinen roten Faden, nichts, das irgendwohin führt, kein Ergebnis. Am Ende wird nur noch von Gus' Sterben und Tod berichtet, aber abgesehen von der Vorbeerdigung, die wirklich noch interessant ist, geschehen keine Dinge, die noch wirklich eine großartige Bedeutung hätten, nicht für mich. Vielleicht fandet die Fans von diesem Buch viele Dinge total romatisch, dass Augustus Hazel seinen Herzenswunsch opfert, dass sie in Amsterdam essen gehen und Champagner trinken, dass sie gemeinsam picknicken... Ich fand es eher banal.
Ich verstehe außerdem nicht, was an diesem Buch witzig sein soll. Hallo Witz? Ich suche dich immer noch. Die paar witzigen Sachen haben mich nicht zum lachen gebracht.

Okay, they're not average. They read books (But an author should act on the assumption that most people reading books don't find that very extraordinary) and discuss. Some nice discussions about life and the world, that don't stand in a greater context. And some, that have nothing to do with great ideas. A manic book author appears there too, who only drinks and forgets the world, but as soon as he turns out to be crazy, he seems so wasted. (stupid comment one: What has Haymitch to do in a cancer book? Seriously, that what Peter van Houten seemed to me. stupid comment two: compared to Peter van Houten Haymitch seem really sensitive.) I had hoped of inspiring discussion between Hazel, Augustus and Peter van Houten, but somehow they never came. In this respect you could have let the whole part in Amsterdam away. You could have let Hazel and Augustus become happy in Indiana; I know of own experience, that a long journey isn't that special and the important, but the feeling of beeing away. There were interesting ideas. There were nice sayyings and quotes. But no context, nothing that gave me new ideas or let me think on. Not like Sophie's World, where they realy philosophize and not just chatter like in this book. There is no central theme, nothing that leads anywhere, no solution. In they end only Gus' dying and death are reported, but let away the prefuneral that really is interesting, nothing happens that really has a great meaning, nothing to me. Maybe the fans found many things so romantic, that Augustus sacrifices his heart's desire for Hazel, that they have that dinner in Amsterdam and drink champagne, that the picnic together... I found it banal.
Also I don't understand what in this book should be funny. Hello Joke? I'm still searching you. The few funny things didn't leave me laughing.

Noch ein Gedanke: Warum sollte sich Hazel nicht in einen wirklich gesunden Jungen verlieben? Warum sollte sie nicht sterben? Warum sollte sie nicht einen Jungen, der noch ein ganzes Leben vor sich hat, hinterlassen und ihn in Trauer stürzen? Wenn aber beide bald sterben müssen, dann ist es natürlich viel romantischer, wie bei Romeo und Julia -da Hazel auch irgendwann sterben wird. Es ist nämlich so viel hässlicher, wenn einer zurückbleibt und sich fragen muss, wie er denn weitermachen muss, wie er die Last tragen soll. Hazel wird "bald" nach dem Ende der Geschichte sterben und nicht mehr weitermachen und sich keine Fragen mehr stellen. Am Anfang haben mir beide Leid getan, weil ich gedacht habe, dass Hazel sterben wird und Augustus sich fragen muss, wie er weitermachen soll. Aber so ist es witzlos, weil keiner die Last des zurückbleibens tragen wird. Das ist unsensibel gegenüber Toten und Sterbenden, ich weiß, aber zurückbleiben ist oft härter und dauert normalerweise länger als sterben. Nur in dieser Hinsicht wäre Peter van Houten der Story vielleicht nützlich gewesen, aber es wurde nie verdeutlicht, dass es der Tod seiner Tochter war, der ihn zerstört hatte. Nicht deutlich genug. Hazel scheint es nicht wahrzunehmen und denkt nie darüber nach, was einfach enttäuschend ist.

Another thought: Why shouldn't Hazel fall in love with a really healthy boy? Why shouldn't she die? Why shouldn't she leave a boy having his whole life ahead and pitch him into mourning? But when both die, it's of course so much more romantic, like in Romeo and Juliet -since Hazel has to die too one day. It's so much uglier, when one remains and has to ask himself how to carry on, how to carry that weight. Hazel will "soon" after the end of the story die and don't carry on and ask herself no questions anymore. In the beginning I pitied both, because I though that Hazel would die and Augustus would have to ask himself how to carry on. but this way it's clueless, because no one will carry the weight of remaining. I know that's not sensitive in the face of the dying and the dead, but remaining is often even harder and usually take longer than dying. Only in respect thereof Peter van Houten could have been useful, but it was never clarified that it was his daughters death, that destroyed him. Not clearly enough. Hazel doesn't seem to recognize it and never thinks about it, which is really embarrassing

Man soll ja nichts erwarten, aber trotzdem stört es mich einfach, dass es einfach nichts Besonderes an diesem Buch gab, das mich zum singen oder tanzen verleitet hätte (im Ernst, das tun manche Bücher bei mir) Es gab viele interessante Ideen, aber sie sind nicht mteinander versponnen, nichts davon hat mich bewegt, weil es keinen Clou gab. Erst am Ende hat es mich ein wenig traurig gemacht, aber leider hatte ich wirklich das Gefühl, einer dieser Menschen zu sein, die trauern, ohne den Toten je richtig gekannt zu haben. Ich habe Augustus nicht wirklich kennengelernt. Er ist ein netter und interessanter Junge, aber ich kenne ihn immer noch nicht. Hazel hat recht. Krebsbücher sind doof. Ich meine, dieses hier ist noch nicht ganz unten durch, aber es wird meiner Meinung nach deutlich überschätzt.

You actually shouldn't expect anything, but it still bothers me, that there was nothing of this book, that lead me to singing or dancing (seriously, some books do that with me) There were many interesting ideas, but they aren't spun together, nothing moved me, because there was no clue. Only in the end it made me sad, but unfortunately I really had that feeling to be one of these people who mourn, without having known tha dead person. I never really got to know Augustus really. He's a nice and interesting boy, but  still don't know him. Hazel is right. Cancer books are stupid. I mean, this here isn't totally out of favor, but in my opinion it's clearl overrated.



P.S. Wenn ihr ein besseres Krebsbuch sucht, dann lest "Wie man unsterblich wird" von Sally Nicholls. Dieses Buch macht kein Getue darum, dass es ein Krebsbuch ist und hat mich wirklich zum Lachen und Weinen gebracht.
P.S. If you are searching for a better cancer book, read "Way to live forever" by Sally Nicholls. This book doesn't fuss about being a cancer book and it really left me laughing and crying.

4 Kommentare -gib deinen Senf dazu:

  1. Interessante Tatsache, dass diese Rezension unkommentiert ist. Das ändere ich doch gleich mal :)

    Normalerweise ändern negative Rezensionen meine Sichtweise. Wenn ich ein Buch super fand (was bei mir in 99% aller Fälle vorkommt, wie du ja weißt :D) und dann eine Rezension lese, in der negative Aspekte aufgezählt sind, bin ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich das Buch wirklich so gut finden kann. Normalerweise.

    Ich möchte das Buch nicht verteidigen, genauso wenig wie meine Sichtweise. Ich bin durch deine Rezension ins Nachdenken gekommen, warum ich das Buch so gerne mag: Ich liebe Liebesgeschichten, bei denen die Protagonisten nicht zusammen sein können. Hier sind sie anfangs zwar zusammen, aber mit Augustus Tod ist das nicht mehr möglich. Das ist mein roter Faden bei diesem Buch.

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    1. Damals hatte ich noch kaum Leser, die das hätten kommentieren können :D
      Naja und es war eine meiner frühen Rezensionen aus grauer Vorzeit, ich habe damals noch nicht so ausführlch rezensiert...

      Du magst also Romeo und Julia Geschichten? Ich finde die eher nervig. Für mich sollte die Lovestory nicht zu kompliziert sein, am besten passen die beiden gut, aber nicht zu perfekt zusammen und am besten steht die Liebesgeschichte nicht im Mittelpunkt :-)

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    2. Nicht so ausführlich? Hast du schon mal meine Rezensionen gesehen? (← Das ist eine rhetorische Frage, weil ich ganz genau weiß, dass du des öfteren meine Rezis kommentierst :D)
      Genau, Romeo und Julia ist meins. Generell Liebesgeschichten im Mittelpunkt mag ich. Und frag mich jetzt bitte nicht, warum, das kann ich dir nämlich nicht sagen :D
      Liebe Grüße
      Lioba :)

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    3. 's gibt noch deutlich langweiligere Rezensenten, bei denen die Hälfte der Rezension aus Zitat, Infos zum Autor, Preis, ISBN und Weißderkuckucknochwas bestehen und am Ende nur einen kurzen Absatz eigene Meinung enthalten. Da ist es eigentlich im Vergleich interessant zu lesen, wohe du deine Bücher hast und wie du sie gelesen hast. Schreibe ich ja auch manchmal hin :-)

      Ich finde, dass in Romeo und Julia und in viel zu vielen anderen Geschichten die Liebe immer wieder aufgebauscht und stilisiert wird. Und dass sie die Erwartungen der Menschen immer zu hochsetzen (meine Theorie: viele Scheidungen passieren heute nicht nur deshalb, weil es geht, sondern auch, weil die Menschen zu hohe Erwartungen haben) denn bei den meisten Leuten läuft das nicht so.
      und manchmal frage ich mich, ob Romeo und Julia irgendwann so geworden wären wie meine Eltern, wenn sie durchgebrannt wären und geheiratet hätten, statt sich gegenseitig in den Selbstmord zu treiben...
      Naja, ansonsten finde ich, kann man solche Geschichten schon lesen, aber ich mag es eigentlich eher, wenn die beiden nicht ganz perfekt zusammenpassen, ohne dass ich möchte, dass daraus zu viel Stress resultiert... ich mag eher Handlungen, die auf anderem aufbauen.

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