Samstag, 3. Mai 2014

"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" /"The hundred-year old man who climbed out the window and disappeared" -Jonas Jonasson

Wow. Ich fand ja die Analphabetin schon gut, aber das hier war sehr viel besser. Nicht nur geschieht viel mehr, es ist außerdem noch viel heiterer und es hält einen viel länger bei guter Laune. Was mich bei der Analphabetin gestört hat, war ja, dass bei ihr irgendwie immer was schief ging und sie immer wieder irgendwo festsaß und scheinbar nicht mehr weiterkam (Was vielleicht auch nur ein Gefühl ist. Der Hundertjährige steckt auch oft irgendwo fest, aber dadurch, dass er ein langes Leben hat und es dann nach einigen Jahren immer wieder weitergeht, fühlt es sich viel leichter und unbeschwerter an zu lesen, weil es viel häufiger gute Laune macht.) Gewissermaßen haben Allan Karlson und Nombeko Mayeki sehr viel gemeinsam, denn sie sind beide unpolitische Menschen, die sich aber in die große Weltpolitik einmischen. So viel also mit der Analphabetin im Vergleich.

Wow. I thought "The girl who saved the king of sweden" was good, but this was much better. It wasn't just that more happens, also it's much brighter and it keeps you even longer happy. What bothered me with Nombeko was that somehow alway something went wrong and she alway seemed to be stuck somewhere and didn't go on. (Which might be only a feeling. The hundred-year old man also is often stuck somewhere, but since he has a long life and it always goes on after several years, it feels much easier and more lighthearted because it brightens your mood much more often.) In some extent Allan Karlson and Nombeko Mayeki were very similar, since both are unpolitical people meddling the global politics. So far comparing it to "The Girl Who Saved The King Of Sweden".

Die Idee der Geschichte ist ja schon gut, nämlich ein Hundertjähriger, der eigentlich schon mit dem Leben -das in seinem Fall sehr turbulent war- abgeschlossen hat und sich dann doch entschließt, noch etwas in seinem Leben anzustellen, statt im Seniorenheim seinen Tod abzuwarten. Und nebenbei wird die gesamt Lebensgeschichte des Hundertjährigen erzählt. Allein das macht das Buch schon so schön, weil es einem klarmacht, dass das Leben sehr viel länger ist als man denkt. Dass man mehr Zeit hat, als man manchmal glaubt und dass man diese Zeit auch nutzen soll. Und das ganze war so humorvoll umgesetzt -wenn auch manchmal makaber, denn Jonas Jonasson hat ein Faible dafür, Leute in seinen Büchern umzubringen -und irgendwie hat es einem so ein tolle Lebensfreude vermittelt, obwohl auch schlimme Dinge passiert sind, da sich so etwas in hundert Jahren wohl zwangsläufig ansammelt. Das Buch ist einfach lebendig und es immer sehr ausgewogen; sowohl die Figuren, als auch die Umstände, die die Geschichte vorantreiben, denn Allan, der Hundertjährige, bzw. er ist ja nicht immer hundert gewesen, nimmt einfach, was da Leben ihm gibt und machte dann aber auch was daraus. Dann ist da dieses Talent von Jonas Jonasson, immer scheinbar unwichtige Details zu erzählen, die aber schließlich doch zu einer überraschenden Pointe führen, was mich auch total begeistert hat. Das ist großartig, aber da alles miteinander zusammenhängt, ist es unmöglich, das alles zu erklären, ohne zu spoilern.

The idea of the story is already great, a hundred-year old man who actually already said goodbye to life -in his case a very turbulent one- and then still decides to do something in his life instead of waiting for death in the retirement home. And by the way his whole life story is told. On its own this already makes the book wonderful, because it clarifies you, that life is much longer than you believe. That you have more time than you believe and that you also shall use this time. And everything was transcribe so humorously-though sometime macabre, since Jonas Jonasson has a weakness to kill people in his books -and somehow it conveyed such a great vitality, although worse things happen too, since in hundred years such things happen. The book is simply vivid and it's always well-balanced; the charakters as well as the conditions drive the story, because Allan, the hundred-year old man, respectively he wasn't always hundred, just taked what his life gives him and makes something out of it. Then there's this Talent of Jonas Jonasson, to always tell apparently insignificant information, which finally leads to a surprizing punchline, which is totally inspiring. That's great, but since everything links together it's impossible to explain, without making this a spoiler.

Der störende Faktor waren wohl die Tatsache, das in dem Buch zwar einerseits Klischees und klischeehaftes oder fundamentalistisches Denken aufgedeckt und in all ihrer Absurdität hingestellt werden, dass aber auch andere Klischee geschaffen, genutzt oder breitgetreten werden, was allerdings auch als ein Teil von Jonassons Stil betrachtet werden kann. Weil das Buch insgesamt aber deutlich besser als "Die Analphabetin, die rechnen konnte." war, gebe ich gerne fünf Delphine dafür.

The bothering factor is the fact that in the book on the one hand clichés and clichéd or fundamentalist thinking is exposed and situated with all its absurdity, but also other clichés are made, used or expatiated upon. But since the book was clearly better than "The Girl Who Saved The King Of Sweden" I willingly give five dolphins therefor.

1 Kommentar -gib deinen Senf dazu:

  1. Ich habe heute gerade die Analphabetin ausgelesen und muss sagen, dass sie mir bei weitem nicht so gut gefallen hat wie der Hundertjährige. Den Eindruck, dass der Hundertjährige einfach heiterer zu lesen ist und weniger "Leerlauf" hat, hatte ich auch.

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